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Anlage 1 - Gentechnik-Sicherheitsverordnung (GenTSV)
Artikel 1 V. v. 12.08.2019 BGBl. I S. 1235 (Nr. 30)
Geltung ab 01.03.2021; FNA: 2121-60-1-11 Apotheken- und Arzneimittelwesen, Gifte
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Geltung ab 01.03.2021; FNA: 2121-60-1-11 Apotheken- und Arzneimittelwesen, Gifte
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Anlage 1 (zu § 5 Absatz 1) Allgemeine Kriterien für die Risikobewertung
Anlage 1 wird in 1 Vorschrift zitiert
Allgemeine Kriterien für die Risikobewertung von Organismen bei gentechnischen Arbeiten, sofern relevant:
- 1.
- Informationen über Spender- und Empfängerorganismen bzw. Ausgangsorganismen
- a)
- Name und Bezeichnung
- b)
- Grad der Verwandtschaft
- c)
- Herkunft
- d)
- Information über reproduktive Zyklen (sexuell/asexuell) des Ausgangsorganismus oder ggf. des Empfängerorganismus
- e)
- Angaben über frühere gentechnische Veränderungen
- f)
- Stabilität des Empfängerorganismus in Bezug auf die einschlägigen genetischen Merkmale
- g)
- Pathogenität des Organismus für abwehrgesunde Menschen oder Tiere
- h)
- kleinste infektiöse Dosis
- i)
- Toxizität für die Umwelt sowie Toxizität und Allergenität für Menschen
- j)
- Widerstandsfähigkeit des Organismus: Überleben des Organismus bzw. Erhalten der Vermehrungs- und Infektionsfähigkeit von Mikroorganismen unter relevanten Bedingungen
- k)
- Kolonisierungskapazität
- l)
- Wirtsbereich
- m)
- Art der Übertragung, z. B. durch
- -
- direkten oder indirekten Kontakt mit der verletzten oder unverletzten Haut oder Schleimhaut
- -
- Aerosole oder Staub über den Atemtrakt
- -
- Wasser oder Lebensmittel über den Verdauungstrakt
- -
- Biss, Stich oder Injektion sowie über die Keimbahn bei tierischen Überträgern
- -
- diaplazentare Übertragung
- n)
- Möglichkeit der Übertragung von Krankheitserregern durch den Organismus
- o)
- Verfügbarkeit von Therapeutika und/oder Impfstoffen und/oder anderen wirksamen Methoden zur Verhütung und Behandlung von humanen Erkrankungen
- p)
- Art und Eigenschaften der in den Organismen enthaltenen Vektoren:
- -
- Sequenz
- -
- Mobilisierbarkeit
- -
- Wirtsspezifität
- -
- Vorhandensein von relevanten Genen, z. B. Resistenzgenen
- q)
- Adventiv-Agenzien, die in den Organismus eingefügtes genetisches Material mobilisieren könnten
- r)
- andere potentiell signifikante physiologische Merkmale
- s)
- Stabilität der Merkmale nach Buchstabe r
- t)
- epidemiologische Situation:
- -
- Vorkommen und Verbreitung des Organismus
- -
- Rolle von lebenden Überträgern und Organismenreservoirs
- -
- Ausmaß der natürlichen Resistenz bei Mensch und Tier gegen den Organismus
- -
- Grad der erworbenen Immunität bei Mensch und Tier (z. B. durch stille Feiung und Impfung)
- -
- Vorkommen bzw. Nichtvorkommen eines geeigneten Wirtstiers
- -
- Resistenz bei Pflanzen (natürliche oder durch Züchtung bedingte)
- -
- Vorkommen bzw. Nichtvorkommen und Verbreitung einer geeigneten Wirtspflanze für den Organismus
- u)
- bedeutende Beteiligung des Organismus an Umweltprozessen (z. B. Stickstofffixierung oder pH-Regelung)
- v)
- Vorliegen von geeigneten Bedingungen zur Besiedelung der Umwelt durch den Organismus
- w)
- Wechselwirkung mit anderen und Auswirkungen auf andere Organismen in der Umwelt (einschließlich voraussichtlicher konkurrierender oder symbiotischer Eigenschaften)
- x)
- Fähigkeit, Überlebensstrukturen zu bilden (z. B. Samen, Sporen oder Sklerotien), und deren Ausbreitungsmöglichkeiten
- 2.
- Informationen über den gentechnisch veränderten Organismus
- 2.1
- Beschreibung der gentechnischen Veränderung
- a)
- Beschreibung der gentechnischen Veränderung einschließlich des Verfahrens zur Einführung des Vektors bzw. Inserts in den Empfängerorganismus oder des Verfahrens, das zur Erzielung der betreffenden gentechnischen Veränderung angewandt wird
- b)
- Herkunft des genetischen Materials, ggf. Identität des Spenderorganismus/der Spenderorganismen und der Merkmale
- c)
- vorangegangene gentechnische Veränderungen des Inserts
- d)
- Funktion der betreffenden gentechnischen Veränderung und/oder der neuen Nukleinsäure
- e)
- Art und Herkunft des Vektors
- f)
- Struktur und Menge eines Vektors und/oder einer Nukleinsäure des Spenderorganismus, wenn der Vektor und/oder die Nukleinsäure noch in der Endstruktur des veränderten Organismus verblieben sind
- g)
- Stabilität des Organismus in Bezug auf die gentechnisch veränderten Merkmale
- h)
- Häufigkeit der Mobilisierung des eingefügten Vektors und/oder Fähigkeit des Vektors zur Übertragung genetischer Information
- i)
- Höhe der Expression des gentechnisch eingeführten Materials; Messverfahren und Empfindlichkeitsgrad
- j)
- Ort des eingefügten genetischen Materials (Angabe zu einer möglichen Aktivierung/Deaktivierung von Wirtsgenen durch die Einfügung)
- k)
- Aktivität des zur Expression gebrachten Proteins
- 2.2
- Gesundheitliche Erwägungen
- a)
- toxische oder allergene Auswirkungen der gentechnisch veränderten Organismen und/oder ihrer Stoffwechselprodukte
- b)
- Produktrisiken
- c)
- Vergleich der Pathogenität des gentechnisch veränderten Organismus mit der des Spender- oder Empfängerorganismus oder ggf. des Ausgangsorganismus
- d)
- Kolonisierungskapazität
- e)
- bei Pathogenität des gentechnisch veränderten Organismus für Menschen, die abwehrgesund sind:
- -
- verursachte Krankheiten und Mechanismus der Krankheiten hervorrufenden Eigenschaften einschließlich Invasivität und Virulenz
- -
- Übertragbarkeit
- -
- Infektionsdosis
- -
- Wirtsbereich, mögliche Veränderung des Wirtsbereiches
- -
- mögliche Änderung des Infektionsweges oder der Gewebsspezifität
- -
- Möglichkeit des Überlebens außerhalb des menschlichen Wirts
- -
- Vorhandensein von Überträgern oder Mitteln der Verbreitung
- -
- biologische Stabilität
- -
- Muster der Antibiotikaresistenz
- -
- Allergenität
- -
- Toxizität
- -
- Verfügbarkeit geeigneter Therapien und prophylaktischer Maßnahmen
- 2.3
- Umwelterwägungen
- a)
- Faktoren, die das Überleben, die Vermehrung und die Verbreitung der gentechnisch veränderten Organismen in der Umwelt beeinflussen
- b)
- verfügbare Techniken zur Erfassung, Identifizierung und Überwachung der gentechnisch veränderten Organismen
- c)
- verfügbare Techniken zur Erfassung der Übertragung des gentechnisch eingeführten Materials auf andere Organismen
- d)
- bekannte und vorhergesagte Habitate des gentechnisch veränderten Organismus
- e)
- Beschreibung der Ökosysteme, auf die der Organismus unbeabsichtigt verbreitet werden könnte
- f)
- erwarteter Mechanismus und Ergebnis der Wechselwirkung zwischen dem gentechnisch veränderten Organismus und den Organismen oder Mikroorganismen, die im Falle einer Freisetzung in die Umwelt belastet werden könnten
- g)
- bekannte oder vorhersagbare Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere, wie Krankheiten hervorrufende Eigenschaften, Infektion, Toxigenität, Virulenz, Überträger der Krankheiten hervorrufenden Eigenschaften, Allergenität, veränderte Muster der Antibiotikaresistenz, veränderter Tropismus, Kolonisierung
- h)
- bekannte oder vorhersagbare Beteiligung an biogeochemischen Prozessen
- i)
- Verfügbarkeit von Methoden zur Dekontamination des Gebiets im Falle eines Austretens von gentechnisch veränderten Organismen in die Umwelt
Zitierungen von Anlage 1 GenTSV
Sie sehen die Vorschriften, die auf Anlage 1 GenTSV verweisen. Die Liste ist unterteilt nach Zitaten in
GenTSV selbst,
Ermächtigungsgrundlagen,
anderen geltenden Titeln,
Änderungsvorschriften und in
aufgehobenen Titeln.
interne Verweise
§ 5 GenTSV Risikobewertung von Organismen
... und Ausgangsorganismen anhand der allgemeinen Kriterien für die Risikobewertung nach Anlage 1 Nummer 1 und 2. für gentechnisch veränderte Organismen anhand der allgemeinen ... veränderte Organismen anhand der allgemeinen Kriterien für die Risikobewertung nach Anlage 1 Nummer 2 , soweit diese Kriterien im Einzelfall von Bedeutung sind. (2) Soll ...
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