1Pflegebedürftige der Pflegegrade 2, 3, 4 oder 5 haben Anspruch auf einen Entlastungsbetrag in Höhe von bis zu 125 Euro monatlich.
2Der Entlastungsbetrag ist zweckgebunden einzusetzen zur
- 1.
- Entlastung pflegender Angehöriger oder nahestehender Pflegepersonen,
- 2.
- Förderung der Selbständigkeit und Selbstbestimmung der Pflegebedürftigen bei der Gestaltung ihres Alltags oder
- 3.
- Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten im Sinne des § 45a des Elften Buches.
(1) Pflegebedürftige haben Anspruch auf Versorgung mit Anwendungen, die wesentlich auf digitalen Technologien beruhen und von den Pflegebedürftigen oder in der Interaktion von Pflegebedürftigen mit Angehörigen, sonstigen ehrenamtlich Pflegenden oder zugelassenen ambulanten Pflegeeinrichtungen genutzt werden, um Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten des Pflegebedürftigen zu mindern oder einer Verschlimmerung der Pflegebedürftigkeit entgegenzuwirken (digitale Pflegeanwendungen).
(2) Der Anspruch umfasst nur solche digitalen Pflegeanwendungen, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in das Verzeichnis für digitale Pflegeanwendungen nach
§ 78a Absatz 3 des Elften Buches aufgenommen wurden.
Pflegebedürftige haben bei der Nutzung digitaler Pflegeanwendungen im Sinne des
§ 64j Anspruch auf erforderliche ergänzende Unterstützungsleistungen, die das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte nach
§ 78a Absatz 5 Satz 6 des Elften Buches festgelegt hat, durch nach dem Recht des
Elften Buches zugelassene ambulante Pflegeeinrichtungen.