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Anlage 3 - Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung (DirektZahlVerpflV)
V. v. 04.11.2004 BGBl. I S. 2778; aufgehoben durch § 11 V. v. 17.12.2014 BAnz AT 23.12.2014 V1
Geltung ab 01.01.2005; FNA: 7847-27-1 Sonstige Marktordnungsvorschriften, EWG-Durchführungsbestimmungen
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Geltung ab 01.01.2005; FNA: 7847-27-1 Sonstige Marktordnungsvorschriften, EWG-Durchführungsbestimmungen
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Anlage 3 (zu § 3 Absatz 1 Satz 2 und 3) Humusbilanz und Bodenhumusuntersuchung
- 1.
- Grenzwert für die Humusbilanz
Berechnungsverfahren:
Bilanzierung des Humusbedarfs der angebauten Fruchtarten und der Humusreproduktion durch Verbleib von Ernteresten und Zufuhr von organischen Düngern auf Betriebsebene innerhalb eines Jahres anhand der Tabellen 1 bis 3.
- 2.
- Grenzwerte für den Erhalt der organischen Substanz im Boden bei der Bodenhumusuntersuchung
Ton > 13 %: Humusgehalt > 1,5 %
Die nach Landesrecht zuständige Behörde kann wegen besonderer Standortgegebenheiten die Grenzwerte regional anpassen.
Umrechnung von organischem Kohlenstoff in Humus durch Multiplikation mit dem Faktor 1,72.
Tabelle 1
Kennzahlen zur fruchtartspezifischen Veränderung des Humusvorrates (Humusbedarf) des Bodens in Humusäquivalenten (kg Humuskohlenstoff) pro ha und Jahr
Hauptfruchtarten | |
Zucker- und Futterrübe, einschließlich Samenträger | - 760 |
Kartoffeln und 1. Gruppe Gemüse/Gewürz- und Heilpflanzen*) | - 760 |
Silomais, Körnermais und 2. Gruppe Gemüse/Gewürz/ Heilpflanzen*) | - 560 |
Getreide einschließlich Öl- und Faserpflanzen, Sonnenblumen und Erdbeeren sowie 3. Gruppe Gemüse/Gewürz- und Heilpflanzen*) | - 280 |
Körnerleguminosen | 160 |
Bedarfsfaktoren für Zucker- und Futterrüben, Getreide einschließlich Körnermais und Ölfrüchten ohne Koppel- produkte; bei den restlichen Fruchtarten ist die Humusersatzleistung der Koppelprodukte im Humusbedarf berücksichtigt. | |
Mehrjähriges Feldfutter | |
Ackergras, Leguminosen, Leguminosen-Gras-Gemenge, Vermehrung und 4. Gruppe Gemüse/Gewürz/Heilpflanzen*) | |
- je Hauptnutzungsjahr | 600 |
- im Ansaatjahr | |
als Frühjahrsblanksaat | 400 |
bei Gründeckfrucht | 300 |
als Untersaat | 200 |
als Sommerblanksaat | 100 |
Zwischenfrüchte | |
Winterzwischenfrüchte | 120 |
Stoppelfrüchte | 80 |
Untersaaten | 200 |
Brache | |
Selbstbegrünung | |
- ab Herbst | 180 |
- ab Frühjahr des Brachejahres | 80 |
Gezielte Begrünung | |
- ab Sommer der Brachlegung inkl. dem folgenden Brachejahr**) | 700 |
- ab Frühjahr des Brachejahres | 400 |
**) gilt auch für nachfolgende Jahre. |
Die nach Landesrecht zuständige Behörde kann wegen besonderer Standortgegebenheiten und Bewirtschaftungssysteme die Kennzahlen regional anpassen.
- *)
- Gruppierung von Gemüse-, Duft-, Gewürz- und Heilpflanzen nach ihrer Humusbedürftigkeit:
Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Fingerhut, Gurke, Knollensellerie, Kürbis, Porree, Rhabarber, Rotkohl, Stabtomate, Stangensellerie, Weißkohl, Wirsingkohl, Zucchini, Zuckermelone;
Gruppe 2
Aubergine, Chicoree (Wurzel), Goldlack, Kamille, Knoblauch, Kohlrübe, Malve, Möhre, Meerrettich, Paprika, Pastinake, Ringelblume, Schöllkraut, Schwarzwurzel, Sonnenhut, Zuckermais;
Gruppe 3
Ackerschachtelhalm, Alant, Arzneifenchel, Baldrian, Bergarnika, Bergbohnenkraut, Bibernelle, Blattpetersilie, Bohnenkraut, Borretsch, Brennnessel, Buschbohne, Drachenkopf, Dill, Dost, Eibisch, Eichblattsalat, Eisbergsalat, Endivie, Engelswurz, Estragon, Faserpflanzen, Feldsalat, Fenchel (großfrüchtig), Goldrute, Grünerbse, Grünkohl, Hopfen, Johanniskraut, Kohlrabi, Kopfsalat, Kornblume, Kümmel, Lollo, Liebstöckel, Majoran, Mangold, Mutterkraut, Nachtkerze, Ölfrüchte, Pfefferminze, Radicchio, Radies, Rettich, Romana, Rote Rübe, Salbei, Schafgarbe, Schnittlauch, Spinat, Spitzwegerich, Stangenbohne, Tabak, Thymian, Wurzelpetersilie, Zitronenmelisse, Zwiebel;
Gruppe 4
Bockshornklee, Schabziegerklee, Steinklee.
Tabelle 2
Kennzahlen zur Humus-Reproduktion organischer Materialien in Humusäquivalenten (Kilogramm (kg) Humuskohlenstoff (Humus-C) je Tonne (t) Substrat *)
Material | kg Humus-C pro t Substrat | Trockenmasse (%) | |
Pflanzenmaterial | Stroh | 100 | 86 |
Gründüngung, Rübenblatt, Marktabfälle | 8 | 10 | |
Grünschnitt | 16 | 20 | |
Stallmist | frisch | 28 | 20 |
40 | 30 | ||
verrottet (auch Feststoff aus Gülleseparierung) | 40 | 25 | |
56 | 35 | ||
kompostiert | 62 | 35 | |
96 | 55 | ||
Gülle | Schwein | 4 | 4 |
8 | 8 | ||
Rind | 6 | 4 | |
9 | 7 | ||
12 | 10 | ||
Geflügel (Kot) | 12 | 15 | |
22 | 25 | ||
30 | 35 | ||
38 | 45 | ||
Bioabfall | nicht verrottet | 30 | 20 |
62 | 40 | ||
Frischkompost | 40 | 30 | |
66 | 50 | ||
Fertigkompost | 46 | 40 | |
58 | 50 | ||
70 | 60 | ||
Klärschlamm | ausgefault, unbehandelt | 8 | 10 |
12 | 15 | ||
28 | 25 | ||
40 | 35 | ||
52 | 45 | ||
kalkstabilisiert | 16 | 20 | |
20 | 25 | ||
36 | 35 | ||
46 | 45 | ||
56 | 55 | ||
Gärrückstände | flüssig | 6 | 4 |
9 | 7 | ||
12 | 10 | ||
fest | 36 | 25 | |
50 | 35 | ||
Kompost | 40 | 30 | |
70 | 60 | ||
Sonstiges | Rindenkompost | 60 | 30 |
100 | 50 | ||
See- und Teichschlamm | 10 | 10 | |
40 | 40 |
- *)
- Die Humusreproduktion 1 t ROS ("Reproduktionswirksame organische Substanz") entspricht 200 kg Kohlenstoff; die 1 t HE ("Humuseinheit") entspricht 580 kg Kohlenstoff.
Bei nicht aufgeführten organischen Materialien sind die Kennzahlen der nach Landesrecht zuständigen Behörde zu verwenden.
Tabelle 3
Richtwerte für das Verhältnis von Haupternteprodukt zu Nebenernteprodukt
(Korn:Stroh-Verhältnis bzw. Wurzel:Laub-Verhältnis)*)
Braugerste | 0,70 |
Futterrübe | 0,40 |
Hafer | 1,10 |
Körnermais | 1,00 |
Öllein | 1,50 |
Sommerfuttergerste | 0,80 |
Sommerraps | 1,70 |
Sonnenblume | 2,00 |
Wintergerste | 0,70 |
Winterraps, Winterrübsen | 1,70 |
Winterroggen | 0,90 |
Wintertriticale | 0,90 |
Winterweizen | 0,80 |
Zuckerrübe | 0,70 |
Beispiel: 10t Weizenkorn liefern gleichzeitig 8t Stroh |
- *)
- Korn bzw. Wurzel gleich 1
Diese Werte sind als Richtwerte zu verstehen. In begründeten Fällen (z. B. besondere Sortenwahl, nicht aufgeführte Kultur) können andere Werte verwendet werden.
Rechenbeispiel
Humusbedarf:
Fruchtfolge | ha | Humuswirkung (kg Humus-C pro ha) | Gesamtbetriebsfläche (kg Humus-C) (ha multipliziert mit Humuswirkung) |
Kartoffel | 10 | - 760 | - 7.600 |
Winterweizen | 30 | - 280 | - 8.400 |
Brache (Selbstbegrünung ab Herbst) | 4 | + 180 | + 720 |
Summe Humusbedarf | 44 | - 15.280 |
Humusreproduktion:
Humus- lieferung durch Nebenprodukte, die auf dem Feld bleiben | Hauptfrucht- ertrag t pro ha | Hauptfrucht- Nebenprodukt- Verhältnis (Tabelle 3) | Ertrag Rübenblatt/Stroh (t pro ha) | Umrechnungs- faktor (Tabelle 2 Spalte 2) | kg Humus-C pro ha (Multiplikation Spalte 4 mit Spalte 5) | Gesamtbetriebs- fläche in kg Humus-C (Spalte 6 multip. mit Anbaufläche) |
Kartoffel | 40 | - | - | - | - | 0 |
Winterweizen | 8,5 | 0,8 | 6,8 | 100 | 680 | + 13.600 (Strohverkauf von 10 ha, des- halb verbleiben nur 20 ha für Reproduktion) |
Summe Humusrepro- duktion | + 13.600 |
Bilanz | kg Humus-C |
Summe Humusbedarf | - 15.280 |
Summe Humusreproduktion | + 13.600 |
Gesamtbilanz | - 1.680 |
Humusbilanz in kg Humus-C pro Hektar und Jahr (Gesamtbilanz durch Anzahl ha der Betriebsfläche) | - 38 |
Text in der Fassung des Artikels 1 Zweite Verordnung zur Änderung der Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung und der InVeKoS-Verordnung V. v. 15. April 2011 eBAnz AT49 2011 V1 m.W.v. 21. April 2011
Frühere Fassungen von Anlage 3 DirektZahlVerpflV
Die nachfolgende Aufstellung zeigt alle Änderungen dieser Vorschrift. Über die Links aktuell und vorher können Sie jeweils alte Fassung (a.F.) und neue Fassung (n.F.) vergleichen. Beim Änderungsgesetz finden Sie dessen Volltext sowie die Begründung des Gesetzgebers.
vergleichen mit | mWv (verkündet) | neue Fassung durch |
---|---|---|
aktuell vorher | 21.04.2011 | Artikel 1 Zweite Verordnung zur Änderung der Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung und der InVeKoS-Verordnung vom 15.04.2011 eBAnz AT49 2011 V1 |
aktuell vorher | 18.02.2010 | Artikel 1 Dritte Verordnung zur Änderung der Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung vom 08.02.2010 BGBl. I S. 66 |
aktuell vorher | 28.02.2009 | Artikel 1 Zweite Verordnung zur Änderung der Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung vom 19.02.2009 BGBl. I S. 395 |
aktuell vorher | 01.06.2006 | Artikel 1 Erste Verordnung zur Änderung der Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung vom 26.05.2006 BGBl. I S. 1252 |
aktuell | vor 01.06.2006 | früheste archivierte Fassung |
Bitte beachten Sie, dass rückwirkende Änderungen - soweit vorhanden - nach dem Verkündungsdatum des Änderungstitels (Datum in Klammern) und nicht nach dem Datum des Inkrafttretens in diese Liste einsortiert sind.
Zitierungen von Anlage 3 DirektZahlVerpflV
Sie sehen die Vorschriften, die auf Anlage 3 DirektZahlVerpflV verweisen. Die Liste ist unterteilt nach Zitaten in
DirektZahlVerpflV selbst,
Ermächtigungsgrundlagen,
anderen geltenden Titeln,
Änderungsvorschriften und in
aufgehobenen Titeln.
interne Verweise
§ 3 DirektZahlVerpflV Erhalt der organischen Substanz im Boden und Schutz der Bodenstruktur (vom 21.04.2011)
... 1. eine jährliche Humusbilanz auf betrieblicher Ebene nach Maßgabe der Anlage 3 , die bis zum 31. März des Folgejahres zu erstellen ist, oder 2. eine nach einer ... als sechs Jahre sein darf. Der Nachweis ist erbracht, wenn die in der Anlage 3 jeweils genannten Grenzwerte nicht unterschritten werden. Wird bei der Humusbilanz der ...
Zitate in Änderungsvorschriften
Dritte Verordnung zur Änderung der Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung
V. v. 08.02.2010 BGBl. I S. 66
Artikel 1 3. DirektZahlVerpflVÄndV
... 1. eine jährliche Humusbilanz auf betrieblicher Ebene nach Maßgabe der Anlage 3 , die bis zum 31. März des Folgejahres zu erstellen ist, oder 2. eine nach einer ... als sechs Jahre sein darf. Der Nachweis ist erbracht, wenn die in der Anlage 3 jeweils genannten Grenzwerte nicht unterschritten werden. Wird bei der Humusbilanz der Grenzwert ... Auswirkungen auf den Naturhaushalt nicht zu besorgen sind." 2. In Anlage 3 wird der Klammerzusatz „(zu § 3 Abs. 4 und 5)" durch den Klammerzusatz „(zu ...
Zweite Verordnung zur Änderung der Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung
V. v. 19.02.2009 BGBl. I S. 395
Artikel 1 2. DirektZahlVerpflVÄndV
... und Abs. 5 Satz 1 und 2 wird jeweils die Angabe „Anlage" durch die Angabe „Anlage 3 " ersetzt. 3. Vor der Anlage werden folgende Anlagen 1 und 2 eingefügt: ... beziehen beim Beuth Verlag Berlin." 4. Die bisherige Anlage wird die neue Anlage 3 ...
Zweite Verordnung zur Änderung der Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung und der InVeKoS-Verordnung
V. v. 15.04.2011 eBAnz AT49 2011 V1
Artikel 1 2. DirektZahlVerpflVuaÄndV Änderung der Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung
... besonderen regionalen Gegebenheiten Rechnung tragen zu können.". 3. In Anlage 3 werden in Tabelle 1 nach den Wörtern „Getreide einschließlich Öl- und ...
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