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Änderung Anlage DirektZahlVerpflV vom 01.06.2006
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Anlage DirektZahlVerpflV a.F. (alte Fassung) in der vor dem 01.06.2006 geltenden Fassung | Anlage DirektZahlVerpflV n.F. (neue Fassung) in der am 01.06.2006 geltenden Fassung durch Artikel 1 V v 26.05.2006 BGBl. I 1252 |
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(Textabschnitt unverändert) Anlage (zu § 3 Abs. 4 und 5) Humusbilanz und Bodenhumusuntersuchung | |
1. Grenzwert für die Humusbilanz Der Humusbilanzsaldo soll im Bereich zwischen - 75 kg C/ha/a und + 125 kg C/ha/a liegen und darf den Wert von - 75 kg C/ha/a nicht unterschreiten. Berechnungsverfahren: Bilanzierung des Humusbedarfs der angebauten Fruchtarten und der Humusreproduktion durch Verbleib von Ernteresten und Zufuhr von organischen Düngern auf Betriebsebene innerhalb eines Jahres anhand der Tabellen 1 bis 3. 2. Grenzwerte für den Erhalt der organischen Substanz im Boden bei der Bodenhumusuntersuchung | |
(Text alte Fassung) Ton < 13 %: Humusgehalt > 1 Prozent Ton > 13 %: Humusgehalt > 1,5 Prozent | (Text neue Fassung) Ton ≤ 13 %: Humusgehalt > 1 % Ton > 13 %: Humusgehalt > 1,5 % |
Die nach Landesrecht zuständige Behörde kann wegen besonderer Standortgegebenheiten die Grenzwerte regional anpassen. Umrechnung von organischem Kohlenstoff in Humus durch Multiplikation mit dem Faktor 1,72. Tabelle 1 Kennzahlen zur fruchtartspezifischen Veränderung des Humusvorrates (Humusbedarf) des Bodens in Humusäquivalenten (kg Humuskohlenstoff) pro ha und Jahr Hauptfruchtarten Zucker- und Futterrübe, einschließlich Samenträger | - 760 Kartoffeln und 1. Gruppe Gemüse/Gewürz- und Heilpflanzen*) | - 760 Silomais, Körnermais und 2. Gruppe Gemüse/Gewürz/ Heilpflanzen*) | - 560 Getreide einschließlich Öl- und Faserpflanzen, Sonnenblumen sowie 3. Gruppe Gemüse/Gewürz- und Heilpflanzen*) | - 280 Körnerleguminosen | 160 Bedarfsfaktoren für Zucker- und Futterrüben, Getreide einschließlich Körnermais und Ölfrüchten ohne Koppel- produkte; bei den restlichen Fruchtarten ist die Humusersatzleistung der Koppelprodukte im Humusbedarf berücksichtigt. Mehrjähriges Feldfutter Ackergras, Leguminosen, Leguminosen-Gras-Gemenge, Vermehrung und 4. Gruppe Gemüse/Gewürz/Heilpflanzen*) | - je Hauptnutzungsjahr | 600 - im Ansaatjahr | als Frühjahrsblanksaat | 400 bei Gründeckfrucht | 300 als Untersaat | 200 als Sommerblanksaat | 100 Zwischenfrüchte Winterzwischenfrüchte | 120 Stoppelfrüchte | 80 Untersaaten | 200 Brache Selbstbegrünung | - ab Herbst | 180 - ab Frühjahr des Brachejahres | 80 Gezielte Begrünung | - ab Sommer der Brachlegung inkl. dem folgenden Brachejahr**) | 700 - ab Frühjahr des Brachejahres | 400 **) gilt auch für nachfolgende Jahre. | Die nach Landesrecht zuständige Behörde kann wegen besonderer Standortgegebenheiten und Bewirtschaftungssysteme die Kennzahlen regional anpassen. *) Gruppierung von Gemüse-, Duft-, Gewürz- und Heilpflanzen nach ihrer Humusbedürftigkeit: Gruppe 1 Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Fingerhut, Gurke, Knollensellerie, Kürbis, Porree, Rhabarber, Rotkohl, Stabtomate, Stangensellerie, Weißkohl, Wirsingkohl, Zucchini, Zuckermelone; Gruppe 2 Aubergine, Chicoree (Wurzel), Goldlack, Kamille, Knoblauch, Kohlrübe, Malve, Möhre, Meerrettich, Paprika, Pastinake, Ringelblume, Schöllkraut, Schwarzwurzel, Sonnenhut, Zuckermais; Gruppe 3 Ackerschachtelhalm, Alant, Arzneifenchel, Baldrian, Bergarnika, Bergbohnenkraut, Bibernelle, Blattpetersilie, Bohnenkraut, Borretsch, Brennnessel, Buschbohne, Drachenkopf, Dill, Dost, Eibisch, Eichblattsalat, Eisbergsalat, Endivie, Engelswurz, Estragon, Faserpflanzen, Feldsalat, Fenchel (großfrüchtig), Goldrute, Grünerbse, Grünkohl, Hopfen, Johanniskraut, Kohlrabi, Kopfsalat, Kornblume, Kümmel, Lollo, Liebstöckel, Majoran, Mangold, Mutterkraut, Nachtkerze, Ölfrüchte, Pfefferminze, Radicchio, Radies, Rettich, Romana, Rote Rübe, Salbei, Schafgarbe, Schnittlauch, Spinat, Spitzwegerich, Stangenbohne, Tabak, Thymian, Wurzelpetersilie, Zitronenmelisse, Zwiebel; Gruppe 4 Bockshornklee, Schabziegerklee, Steinklee. Tabelle 2 Kennzahlen zur Humus-Reproduktion organischer Materialien in Humusäquivalenten (Kilogramm (kg) Humuskohlenstoff (Humus-C) je Tonne (t) Substrat *) | Material | kg Humus-C pro t Substrat | Trockenmasse (%) Pflanzenmaterial | Stroh | 100 | 86 Gründüngung, Rübenblatt, Marktabfälle | 8 | 10 Grünschnitt | 16 | 20 Stallmist | frisch | 28 | 20 40 | 30 verrottet (auch Feststoff aus Gülleseparierung) | 40 | 25 56 | 35 kompostiert | 62 | 35 96 | 55 Gülle | Schwein | 4 | 4 8 | 8 Rind | 6 | 4 9 | 7 12 | 10 Geflügel (Kot) | 12 | 15 22 | 25 30 | 35 38 | 45 Bioabfall | nicht verrottet | 30 | 20 62 | 40 Frischkompost | 40 | 30 66 | 50 Fertigkompost | 46 | 40 58 | 50 70 | 60 Klärschlamm | ausgefault, unbehandelt | 8 | 10 12 | 15 28 | 25 40 | 35 52 | 45 kalkstabilisiert | 16 | 20 20 | 25 36 | 35 46 | 45 56 | 55 Gärrückstände | flüssig | 6 | 4 9 | 7 12 | 10 fest | 36 | 25 50 | 35 Kompost | 40 | 30 70 | 60 Sonstiges | Rindenkompost | 60 | 30 100 | 50 See- und Teichschlamm | 10 | 10 40 | 40 *) Die Humusreproduktion 1 t ROS ('Reproduktionswirksame organische Substanz') entspricht 200 kg Kohlenstoff; die 1 t HE ('Humuseinheit') entspricht 580 kg Kohlenstoff. Die nach Landesrecht zuständige Behörde kann wegen besonderer Standortgegebenheiten und Bewirtschaftungssysteme die Kennzahlen regional anpassen. Bei nicht aufgeführten organischen Materialien sind die Kennzahlen der nach Landesrecht zuständigen Behörde zu verwenden. Tabelle 3 | |
Richtwerte für das Verhältnis von Haupternteprodukt zu Nebenernteprodukt (Korn:Stroh-Verhältnis bzw. Wurzel:Laub-Verhältnis) | Richtwerte für das Verhältnis von Haupternteprodukt zu Nebenernteprodukt (Korn:Stroh-Verhältnis bzw. Wurzel:Laub-Verhältnis)*) |
Braugerste | 0,70 | |
Gehaltsrübe | 0,40 | Futterrübe | 0,40 |
Hafer | 1,10 Körnermais | 1,00 | |
Massenrübe | 0,40 Öllein | 1,60 | Öllein | 1,50 |
Sommerfuttergerste | 0,80 Sommerraps | 1,70 | |
Sonnenblume | 4,10 Wintergerste | 0,80 Winterraps, Winterrübsen | 1,30 | Sonnenblume | 2,00 Wintergerste | 0,70 Winterraps, Winterrübsen | 1,70 |
Winterroggen | 0,90 Wintertriticale | 0,90 Winterweizen | 0,80 Zuckerrübe | 0,70 Beispiel: 10t Weizenkorn liefern gleichzeitig 8t Stroh | |
Die nach Landesrecht zuständige Behörde kann wegen besonderer Standortgegebenheiten und Bewirtschaftungssysteme die Kennzahlen regional anpassen. | *) Korn bzw. Wurzel gleich 1 Die nach Landesrecht zuständige Behörde kann wegen besonderer Standortgegebenheiten und Bewirtschaftungssysteme die Kennzahlen regional anpassen. |
Diese Werte sind als Richtwerte zu verstehen. In begründeten Fällen (z. B. besondere Sortenwahl, nicht aufgeführte Kultur) können andere Werte verwendet werden. Rechenbeispiel Humusbedarf: Fruchtfolge | ha | Humuswirkung (kg Humus-C pro ha) | Gesamtbetriebsfläche (kg Humus-C) (ha multipliziert mit Humuswirkung) Kartoffel | 10 | - 760 | - 7.600 Winterweizen | 30 | - 280 | - 8.400 Brache (Selbstbegrünung ab Herbst) | 4 | + 180 | + 720 Summe Humusbedarf | 44 | | - 15.280 Humusreproduktion: Humus- lieferung durch Nebenprodukte, die auf dem Feld bleiben | Hauptfrucht- ertrag t pro ha | Hauptfrucht- Nebenprodukt- Verhältnis (Tabelle 3) | Ertrag Rübenblatt/Stroh (t pro ha) | Umrechnungs- faktor (Tabelle 2 Spalte 2) | kg Humus-C pro ha (Multiplikation Spalte 4 mit Spalte 5) | Gesamtbetriebs- fläche in kg Humus-C (Spalte 6 multip. mit Anbaufläche) Kartoffel | 40 | - | - | - | - | 0 Winterweizen | 8,5 | 0,8 | 6,8 | 100 | 680 | + 13.600 (Strohverkauf von 10 ha, des- halb verbleiben nur 20 ha für Reproduktion) Summe Humusrepro- duktion | | | | | | + 13.600 Bilanz | kg Humus-C Summe Humusbedarf | - 15.280 Summe Humusreproduktion | + 13.600 Gesamtbilanz | - 1.680 Humusbilanz in kg Humus-C pro Hektar und Jahr (Gesamtbilanz durch Anzahl ha der Betriebsfläche) | - 38 |
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