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Achtung: Titel komplett oder überwiegend mit Ablauf des 31.08.2006 aufgehoben
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2. Abschnitt - Buchbindermeisterverordnung (BuchBMstrV k.a.Abk.)
V. v. 14.05.1984 BGBl. I S. 670; aufgehoben durch § 11 V. v. 05.05.2006 BGBl. I 1152
Geltung ab 01.11.1984; FNA: 7110-3-78 Handwerk im Allgemeinen
Geltung ab 01.11.1984; FNA: 7110-3-78 Handwerk im Allgemeinen
2. Abschnitt Prüfungsanforderungen in den Teilen I und II der Meisterprüfung
§ 2 Gliederung, Dauer und Bestehen der praktischen Prüfung (Teil I)
(1) In Teil I sind eine Meisterprüfungsarbeit anzufertigen und eine Arbeitsprobe auszuführen. Bei der Bestimmung der Meisterprüfungsarbeit sollen die Vorschläge des Prüflings nach Möglichkeit berücksichtigt werden.
(2) Die Anfertigung der Meisterprüfungsarbeit soll nicht länger als neun Arbeitstage, die Ausführung der Arbeitsprobe nicht länger als acht Stunden dauern.
(3) Mindestvoraussetzung für das Bestehen des Teils I sind jeweils ausreichende Leistungen in der Meisterprüfungsarbeit und in der Arbeitsprobe.
§ 3 Meisterprüfungsarbeit
(1) Als Meisterprüfungsarbeit sind drei der nachstehend genannten Arbeiten, davon in jedem Fall die nach den Nummern 1 und 2, anzufertigen:
- 1.
- ein Franzband in Volleder mit handgestochenem Kapital, mit Dekoration, mit Titel in Handvergoldung sowie mit Schuber oder Kassette,
- 2.
- ein Pergamentband mit durchgezogenen Bünden, mit Dekoration und Titel sowie mit Schuber oder Kassette,
- 3.
- ein Papierband mit selbstgefertigtem Buntpapier, mit Leder- oder Pergamentverstärkung und mit Titel,
- 4.
- ein Schreibbuch mit Sprungrücken,
- 5.
- eine Mappe oder eine Kartonage, jeweils in Volleder oder in Pergament,
- 6.
- ein Bilderrahmen mit Ausstattung.
(2) Der Meisterprüfungsausschuß bestimmt die Werkstatt, in der die Meisterprüfungsarbeit angefertigt werden soll.
(3) Der Prüfling hat dem Meisterprüfungsausschuß vor Anfertigung der Meisterprüfungsarbeit Werkzeichnungen im Maßstab 1:1 und eine Vorkalkulation zur Genehmigung vorzulegen.
§ 4 Arbeitsprobe
(1) Als Arbeitsprobe sind vier der nachstehend genannten Arbeiten auszuführen:
- 1.
- Programmieren der Schneidemaschine und Schneiden von Plano- oder Druckbogen auf dieser Maschine,
- 2.
- Einrichten der Schwertfalz-, Taschenfalz- und Kombifalzmaschinen sowie Falzen von Plano- oder Druckbogen in vorgegebenem Endformat auf diesen Maschinen,
- 3.
- Einrichten der Buchfadenheftmaschine und Fadenheften auf dieser Maschine,
- 4.
- Einrichten der Drahtheftmaschine oder des Sammelhefters,
- 5.
- Einrichten der Prägepresse und Prägen,
- 6.
- Einrichten und Bedienen der Rill-, Ritz- und Stanzmaschine.
(2) Der Meisterprüfungsausschuß bestimmt die Werkstatt, in der die Arbeitsprobe ausgeführt werden soll.
(3) In der Arbeitsprobe sind die wichtigsten Fertigkeiten und Kenntnisse zu prüfen, die in der Meisterprüfungsarbeit nicht oder nur unzureichend nachgewiesen worden sind.
§ 5 Prüfung der fachtheoretischen Kenntnisse (Teil II)
(1) In Teil II sind Kenntnisse in den folgenden fünf Prüfungsfächern nachzuweisen:
- 1.
- Technische Mathematik und Technisches Zeichnen:
- a)
- Berechnung der Mengen und Maße der Werk- und Hilfsstoffe,
- b)
- Entwurfs- und Werkzeichnungen;
- 2.
- Fachtechnologie:
- a)
- Funktionsweise der mechanischen, hydraulischen, pneumatischen, elektrischen und elektronischen Maschinen,
- b)
- Schneide-, Falz-, Heft- und Klebeverfahren,
- c)
- Ausstattungstechniken, insbesondere Handvergolden und Prägen sowie Fertigen von Farb- und Goldschnitten, von Reliefs, Lederintarsien und Buntpapier,
- d)
- Herstellungstechniken in der Einzel- und Serienfertigung,
- e)
- Druck- und Reproduktionsverfahren,
- f)
- Entwicklung von Fertigungsabläufen,
- g)
- Gütebestimmungen,
- h)
- berufsbezogene Vorschriften des Arbeitsschutzes, der Unfallverhütung und der Arbeitssicherheit;
- 3.
- Werkstoffkunde:
- 4.
- Stilkunde und Gestaltung:
- a)
- Entwicklung des Buchs und seines Einbands,
- b)
- Schriftarten und ihre Anwendung;
- 5.
- Kalkulation:
(2) Die Prüfung ist schriftlich und mündlich durchzuführen.
(3) Die schriftliche Prüfung soll nicht länger als zwölf Stunden, die mündliche je Prüfling nicht länger als eine halbe Stunde dauern. In der schriftlichen Prüfung soll an einem Tag nicht länger als sechs Stunden geprüft werden.
(4) Der Prüfling ist von der mündlichen Prüfung auf Antrag zu befreien, wenn er im Durchschnitt mindestens gute schriftliche Leistungen erbracht hat.
(5) Mindestvoraussetzung für das Bestehen des Teils II sind jeweils ausreichende Leistungen in den Prüfungsfächern nach Absatz 1 Nr. 2, 3, 4 und 5.
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