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Verordnung über die Berufsausbildung zum Kaufmann für Büromanagement und zur Kauffrau für Büromanagement (Büromanagementkaufleute-Ausbildungsverordnung - BüroMKfAusbV)

V. v. 25.02.2025 BGBl. 2025 I Nr. 62
Geltung ab 01.08.2025; FNA: 806-22-1-159 Berufliche Bildung

Eingangsformel *



Auf Grund des § 4 Absatz 1 und Absatz 2 Satz 2 des Berufsbildungsgesetzes, von denen Absatz 1 durch Artikel 1 Nummer 4 Buchstabe a des Gesetzes vom 19. Juli 2024 (BGBl. 2024 I Nr. 246) geändert und Absatz 2 durch Artikel 1 Nummer 4 Buchstabe b des Gesetzes vom 19. Juli 2024 (BGBl. 2024 I Nr. 246) eingefügt worden ist, verordnen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Bundesministerium des Innern und für Heimat im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung:

---

*
Diese Rechtsverordnung ist eine Ausbildungsordnung im Sinne des § 4 des Berufsbildungsgesetzes. Die Ausbildungsordnung und der damit abgestimmte, von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland beschlossene Rahmenlehrplan für die Berufsschule werden demnächst im amtlichen Teil des Bundesanzeigers veröffentlicht.


Abschnitt 1 Gegenstand, Dauer und Gliederung der Berufsausbildung

§ 1 Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes



1Der Ausbildungsberuf mit der Berufsbezeichnung des Kaufmanns für Büromanagement und der Kauffrau für Büromanagement wird nach § 4 Absatz 1 und Absatz 2 Satz 2 des Berufsbildungsgesetzes staatlich anerkannt. 2Der Ausbildungsberuf ist, soweit die Berufsausbildung im Bereich des öffentlichen Dienstes stattfindet, Ausbildungsberuf des öffentlichen Dienstes. 3Im Übrigen ist er Ausbildungsberuf der gewerblichen Wirtschaft.


§ 2 Dauer der Berufsausbildung



Die Berufsausbildung dauert drei Jahre.


§ 3 Gegenstand der Berufsausbildung und Ausbildungsrahmenplan



(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage) genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten.

(2) 1Als Ausbildungsbetrieb im Sinne dieser Verordnung gelten für den Bereich des öffentlichen Dienstes die Dienststellen. 2Dienststellen sind die einzelnen Behörden, Verwaltungsstellen und Betriebe der Verwaltungen des Bundes, der Länder, der Gemeinden und der sonstigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die Gerichte des Bundes und der Länder sowie die entsprechenden Einrichtungen der Streitkräfte. 3Soweit es die Besonderheiten des öffentlichen Dienstes erfordern, sind den Ausbildungsinhalten des Ausbildungsrahmenplans die entsprechenden fachspezifischen Begriffe oder Bezeichnungen, die im öffentlichen Dienst verwendet werden, zugrunde zu legen.

(3) Von der Organisation der Berufsausbildung, wie sie im Ausbildungsrahmenplan vorgegeben ist, darf abgewichen werden, wenn und soweit betriebspraktische Besonderheiten oder Gründe, die in der Person des oder der Auszubildenden liegen, die Abweichung erfordern.

(4) 1Die im Ausbildungsrahmenplan genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sollen so vermittelt werden, dass die Auszubildenden die berufliche Handlungsfähigkeit nach § 1 Absatz 3 des Berufsbildungsgesetzes erlangen. 2Die berufliche Handlungsfähigkeit schließt insbesondere selbständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren bei der Ausübung der beruflichen Aufgaben ein.


§ 4 Struktur der Berufsausbildung und Ausbildungsberufsbild



(1) 1Die Berufsausbildung gliedert sich in:

1.
wahlqualifikationsübergreifende berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten,

2.
berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in zehn Wahlqualifikationen mit einem zeitlichen Richtwert von jeweils fünf Monaten sowie

3.
wahlqualifikationsübergreifende integrativ zu vermittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten.

2Die Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind in Berufsbildpositionen und Wahlqualifikationen als Teil des Ausbildungsberufsbildes gebündelt.

(2) Die Berufsbildpositionen der wahlqualifikationsübergreifenden berufsprofilgebenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind:

1.
Informationsmanagement anwenden,

2.
Informationsverarbeitung durchführen,

3.
bürowirtschaftliche Abläufe organisieren,

4.
Koordinations- und Organisationsaufgaben übernehmen,

5.
Kundenbeziehungen gestalten,

6.
Auftragsbearbeitung durchführen,

7.
Material und externe Dienstleistungen beschaffen,

8.
personalbezogene Aufgaben übernehmen und

9.
kaufmännische Steuerung durchführen.

(3) Es sind zwei der folgenden Wahlqualifikationen auszuwählen und im Ausbildungsvertrag festzulegen:

1.
Auftragsprozess steuern,

2.
Instrumente der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle nutzen,

3.
kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen gestalten und umsetzen,

4.
Einkauf und Logistikprozesse planen, koordinieren und durchführen,

5.
Marketing- und Vertriebsaktivitäten mitgestalten,

6.
personalwirtschaftliche Prozesse umsetzen,

7.
Assistenzaufgaben übernehmen,

8.
Öffentlichkeitsarbeit gestalten und Aufgaben des Veranstaltungsmanagements übernehmen,

9.
Aufgaben der Verwaltung wahrnehmen und Recht anwenden oder

10.
Haushaltsmittel planen und bewirtschaften.

(4) Die Berufsbildpositionen der wahlqualifikationsübergreifenden integrativ zu vermittelnden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind:

1.
Organisation des Ausbildungsbetriebes, Berufsbildung sowie Arbeits- und Tarifrecht,

2.
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit,

3.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit,

4.
digitalisierte Arbeitswelt,

5.
Arbeitsorganisation und Informationsmanagement gestalten und

6.
Zusammenarbeit und Kommunikation gestalten.


§ 5 Berufsausbildung in einer dienstbegleitenden Unterweisung



1Zur Ergänzung der betrieblichen Berufsausbildung sind im Bereich der zuständigen Stellen des öffentlichen Dienstes die in dieser Verordnung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in einer dienstbegleitenden Unterweisung systematisch zu vermitteln und zu vertiefen. 2Die dienstbegleitende Unterweisung umfasst in der Regel 420 Stunden, sie ist inhaltlich und zeitlich mit dem Berufsschulunterricht abzustimmen.


§ 6 Ausbildungsplan



Die Ausbildenden haben spätestens zu Beginn der Ausbildung auf der Grundlage des Ausbildungsrahmenplans für jeden Auszubildenden und für jede Auszubildende einen Ausbildungsplan zu erstellen.


Abschnitt 2 Abschlussprüfung

§ 7 Aufteilung in zwei Teile und Zeitpunkt



(1) Die Abschlussprüfung besteht aus den Teilen 1 und 2.

(2) Teil 1 soll im vierten Ausbildungshalbjahr stattfinden.

(3) Teil 2 findet am Ende der Berufsausbildung statt.

(4) Den jeweiligen Zeitpunkt legt die zuständige Stelle fest.


§ 8 Inhalt des Teiles 1



Teil 1 der Abschlussprüfung erstreckt sich auf

1.
die im Ausbildungsrahmenplan für die ersten 15 Monate genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie

2.
den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er den im Ausbildungsrahmenplan genannten Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten entspricht.


§ 9 Prüfungsbereich des Teiles 1



(1) Teil 1 der Abschlussprüfung findet im Prüfungsbereich „Informationstechnisches Büromanagement" statt.

(2) 1Im Prüfungsbereich „Informationstechnisches Büromanagement" hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist, computergestützt Büro- und Beschaffungsprozesse zu organisieren und kundenorientiert zu bearbeiten. 2Dabei soll er nachweisen, dass er unter Anwendung von Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogrammen recherchieren, dokumentieren und kalkulieren kann.

(3) 1Der Prüfling hat einen berufstypischen ganzheitlichen Arbeitsauftrag durchzuführen. 2Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. 3Der Prüfling hat die Aufgaben schriftlich zu bearbeiten.

(4) Die Prüfungszeit beträgt 120 Minuten.


§ 10 Inhalt des Teiles 2



(1) Teil 2 der Abschlussprüfung erstreckt sich auf

1.
die im Ausbildungsrahmenplan genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie

2.
den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er den im Ausbildungsrahmenplan genannten Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten entspricht.

(2) In Teil 2 der Abschlussprüfung sollen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die bereits Gegenstand von Teil 1 der Abschlussprüfung waren, nur insoweit einbezogen werden, als es für die Feststellung der beruflichen Handlungsfähigkeit erforderlich ist.


§ 11 Prüfungsbereiche des Teiles 2



Teil 2 der Abschlussprüfung findet in den folgenden Prüfungsbereichen statt:

1.
„Kundenbeziehungsprozesse",

2.
„Fachaufgabe in der Wahlqualifikation" sowie

3.
„Wirtschafts- und Sozialkunde".


§ 12 Prüfungsbereich „Kundenbeziehungsprozesse"



(1) 1Im Prüfungsbereich „Kundenbeziehungsprozesse" hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist, komplexe berufstypische Arbeitsaufträge handlungsorientiert zu bearbeiten. 2Dabei soll er nachweisen, dass er Aufträge kundenorientiert abwickeln, personalbezogene Aufgaben wahrnehmen und Instrumente der kaufmännischen Steuerung fallbezogen einsetzen kann.

(2) 1Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. 2Der Prüfling hat die Aufgaben schriftlich zu bearbeiten.

(3) Die Prüfungszeit beträgt 150 Minuten.


§ 13 Prüfungsbereich „Fachaufgabe in der Wahlqualifikation"



(1) Im Prüfungsbereich „Fachaufgabe in der Wahlqualifikation" hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist,

1.
komplexe berufstypische Aufgabenstellungen zu erfassen,

2.
Probleme und Vorgehensweisen zu erörtern,

3.
Lösungswege zu entwickeln und zu begründen,

4.
kunden- und serviceorientiert zu handeln,

5.
wirtschaftliche, ökologische und rechtliche Zusammenhänge bei der Planung, Durchführung und Auswertung zu berücksichtigen,

6.
Kommunikations- und Kooperationsbedingungen zu berücksichtigen sowie

7.
den gewählten Lösungsweg zu reflektieren und Ergebnisse zu bewerten.

(2) Mit dem Prüfling wird ein fallbezogenes Fachgespräch geführt, für das folgende Vorgaben bestehen:

1.
Grundlage für das fallbezogene Fachgespräch ist eine der festgelegten Wahlqualifikationen nach § 4 Absatz 3,

2.
bewertet werden die Leistungen, die der Prüfling im fallbezogenen Fachgespräch zeigt,

3.
das fallbezogene Fachgespräch wird mit einer Darstellung von Aufgabe und Lösungsweg durch den Prüfling eingeleitet und

4.
zur Vorbereitung auf das fallbezogene Fachgespräch soll der Prüfling

a)
für jede der beiden nach § 4 Absatz 3 festgelegten Wahlqualifikationen einen höchstens dreiseitigen Report über die Durchführung einer komplexen betrieblichen Fachaufgabe erstellen oder

b)
für eine der beiden nach § 4 Absatz 3 festgelegten Wahlqualifikationen eine von zwei praxisbezogenen Fachaufgaben, die ihm vom Prüfungsausschuss zur Wahl gestellt werden, bearbeiten und Lösungswege entwickeln;

5.
der Ausbildungsbetrieb teilt der zuständigen Stelle mit der Anmeldung zur Prüfung mit, welche Variante von Nummer 4 gewählt wird.

(3) 1Wird die Variante nach Absatz 2 Nummer 4 Buchstabe a gewählt, hat der Ausbildende zu bestätigen, dass die komplexen Fachaufgaben sowie die dazu erstellten Reporte vom Prüfling eigenständig im Ausbildungsbetrieb durchgeführt worden sind. 2Die Bestätigung hat ferner zu beinhalten, dass die betrieblichen Fachaufgaben so gestellt wurden, dass sie inhaltlich den festgelegten Wahlqualifikationen nach § 4 Absatz 3 entsprechen. 3Die Reporte sind dem Prüfungsausschuss spätestens am ersten Tag von Teil 2 der Abschlussprüfung zuzuleiten. 4Aus den beiden betrieblichen Fachaufgaben wählt der Prüfungsausschuss eine aus.

(4) Wird die Variante nach Absatz 2 Nummer 4 Buchstabe b gewählt, ist dem Prüfling eine Vorbereitungszeit von 20 Minuten einzuräumen.

(5) Die Prüfungszeit für das fallbezogene Fachgespräch beträgt 20 Minuten.


§ 14 Prüfungsbereich „Wirtschafts- und Sozialkunde"



(1) Im Prüfungsbereich „Wirtschafts- und Sozialkunde" hat der Prüfling nachzuweisen, dass er in der Lage ist, allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darzustellen und zu beurteilen.

(2) 1Die Aufgaben müssen praxisbezogen sein. 2Der Prüfling hat die Aufgaben schriftlich zu bearbeiten.

(3) Die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten.


§ 15 Gewichtung der Prüfungsbereiche und Anforderungen für das Bestehen der Abschlussprüfung



(1) Die Bewertungen der einzelnen Prüfungsbereiche sind wie folgt zu gewichten:

1.
„Informationstechnisches Büromanagement" mit 25 Prozent,

2.
„Kundenbeziehungsprozesse" mit 30 Prozent,

3.
„Fachaufgabe in der Wahlqualifikation" mit 35 Prozent sowie

4.
„Wirtschafts- und Sozialkunde" mit 10 Prozent.

(2) 1Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn die Prüfungsleistungen - auch unter Berücksichtigung einer mündlichen Ergänzungsprüfung nach § 16 - wie folgt bewertet worden sind:

1.
im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 mit mindestens „ausreichend",

2.
im Ergebnis von Teil 2 mit mindestens „ausreichend",

3.
in mindestens zwei Prüfungsbereichen von Teil 2 der Abschlussprüfung mit mindestens „ausreichend" und

4.
in keinem Prüfungsbereich von Teil 2 mit „ungenügend".

2Über das Bestehen ist ein Beschluss nach § 42 Absatz 1 Nummer 3 des Berufsbildungsgesetzes zu fassen.


§ 16 Mündliche Ergänzungsprüfung



(1) Der Prüfling kann in einem Prüfungsbereich eine mündliche Ergänzungsprüfung beantragen.

(2) 1Dem Antrag ist stattzugeben,

1.
wenn er für einen der folgenden Prüfungsbereiche gestellt worden ist:

a)
„Kundenbeziehungsprozesse" oder

b)
„Wirtschafts- und Sozialkunde",

2.
wenn der Prüfungsbereich nach Nummer 1 Buchstabe a oder Buchstabe b schlechter als mit „ausreichend" bewertet worden ist und

3.
wenn die mündliche Ergänzungsprüfung für das Bestehen der Abschlussprüfung den Ausschlag geben kann.

2Die mündliche Ergänzungsprüfung darf nur in dem Prüfungsbereich nach Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a oder Buchstabe b durchgeführt werden.

(3) Die mündliche Ergänzungsprüfung soll 15 Minuten dauern.

(4) Bei der Ermittlung des Ergebnisses für den Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis 2 : 1 zu gewichten.


Abschnitt 3 Zusatzqualifikationen

§ 17 Inhalt der Zusatzqualifikationen



(1) Als Zusatzqualifikation kann die Ausbildung in einer Wahlqualifikation nach § 4 Absatz 3 vereinbart werden, die nicht im Rahmen der Berufsausbildung gewählt worden ist.

(2) Für die Vermittlung der Zusatzqualifikation ist die sachliche Gliederung der Anlage entsprechend anzuwenden.


§ 18 Prüfung der Zusatzqualifikation



(1) 1Die Zusatzqualifikation wird auf Antrag des oder der Auszubildenden geprüft, wenn der oder die Auszubildende glaubhaft macht, dass ihm oder ihr die erforderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt worden sind. 2Die Prüfung findet im zeitlichen Zusammenhang mit Teil 2 der Abschlussprüfung als gesonderte Prüfung statt.

(2) Für die Prüfung der Zusatzqualifikation ist § 13 entsprechend anzuwenden.

(3) Die Prüfung der Zusatzqualifikation ist bestanden, wenn die Prüfungsleistung mit mindestens „ausreichend" bewertet worden ist.


Abschnitt 4 Schlussvorschrift

§ 19 Inkrafttreten, Außerkrafttreten


§ 19 ändert mWv. 1. August 2025 BüroMKfAusbV offen

1Diese Verordnung tritt am 1. August 2025 in Kraft. 2Gleichzeitig tritt die Büromanagementkaufleute-Ausbildungsverordnung vom 11. Dezember 2013 (BGBl. I S. 4125), die durch Artikel 1 der Verordnung vom 16. Juni 2014 (BGBl. I S. 791) geändert worden ist, außer Kraft.


Schlussformel



Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz

Robert Habeck

Die Bundesministerin des Innern und für Heimat

Nancy Faeser


Anlage (zu § 3 Absatz 1) Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Kaufmann für Büromanagement und zur Kauffrau für Büromanagement



Abschnitt A: wahlqualifikationsübergreifende berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Lfd.
Nr.
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1. bis 15.
Monat
16. bis 36.
Monat
1234
1Informationsmanagement
anwenden
(§ 4 Absatz 2 Nummer 1)
a) betriebliche Kommunikationssysteme auswählen und
anwenden
b) Grundfunktionen des Betriebssystems anwenden
c) Nutzen des Einsatzes von elektronischen Doku-
mentenmanagementsystemen aufzeigen
d) Nutzen und Risiken von Onlineanwendungen auf-
zeigen
e) Wege der Informationsbeschaffung beherrschen
f) Maßnahmen zur Datensicherung und Datenpflege
veranlassen
11  
2Informationsverarbeitung
durchführen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 2)
a) Texte des internen und externen Schriftverkehrs
formulieren, gliedern sowie situationsgerecht und
normgerecht erstellen
b) Textverarbeitungssystem bedarfsgerecht und effizient
anwenden
c) Vor- und Nachteile verschiedener Präsentations-
medien und -techniken abwägen
d) Präsentationen vorgaben- und adressatengerecht
entwerfen, gestalten und durchführen
e) Präsentationen reflektieren
f) Kalkulationstabellen erstellen und Berechnungen
durchführen
g) Daten in Diagrammen darstellen
h) Tabellen und Diagramme dokumentenübergreifend
verwenden
i) Dokumente pflegen und archivieren
j) Dateien exportieren und importieren
11  
3bürowirtschaftliche Abläufe
organisieren
(§ 4 Absatz 2 Nummer 3)
a) Bedarf an Büromaterial planen, beschaffen und
verwalten
b) Posteingang und -ausgang bearbeiten
c) Dokumente unter Beachtung gesetzlicher und
betrieblicher Aufbewahrungsfristen verwalten
d) bürowirtschaftliche Abläufe reflektieren und Ver-
besserungen vorschlagen
7  
4Koordinations- und
Organisationsaufgaben
übernehmen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 4)
a) interne und externe Termine planen, koordinieren und
überwachen; bei Terminabweichungen erforderliche
Maßnahmen einleiten
b) Sitzungen und Besprechungen nach sachlichen und
zeitlichen Vorgaben vor- und nachbereiten sowie
betreuen
c) bei der Planung, Durchführung und Kontrolle von
Projekten mitwirken
5  
5 Kundenbeziehungen
gestalten
(§ 4 Absatz 2 Nummer 5)
a) eigene Rolle als Dienstleister im Kundenkontakt
berücksichtigen
b) Kundendaten zusammenstellen, aufbereiten und
auswerten
c) situationsgerecht und kundenorientiert Auskunft
geben und beraten
d) Informationen kundengerecht aufbereiten
e) Bedeutung von Kundenservice für die Kunden-
zufriedenheit erkennen und berücksichtigen
7  
6 Auftragsbearbeitung
durchführen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 6)
a) Markt- und Wettbewerbssituation des Ausbildungs-
betriebes darstellen
b) Kundenanfragen bearbeiten und bei ihrer Abwicklung
mitwirken
c) Kundenaufträge annehmen, bearbeiten sowie dabei
Rechtsvorschriften und Verfahrensregeln beachten
6  
d) Auftragsabwicklung mit Kunden festlegen
e) Begleitdokumente und Rechnungen erstellen
f) Vor- und Nachkalkulationen durchführen und aus-
werten
g) Beschwerden und Reklamationen bearbeiten
 11
7Material und externe
Dienstleistungen beschaffen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 7)
a) Material- und Dienstleistungsbedarf ermitteln
b) Bezugsquellen ermitteln, Auswahl begründen und
dabei Beschaffungsrichtlinien sowie Rahmenverträge
beachten
c) Angebote einholen, prüfen, vergleichen und Ent-
scheidungen begründen
d) Bestellungen durchführen
e) Liefertermine überwachen und bei Verzug mahnen
f) Bestellungen mit den Wareneingangsunterlagen ver-
gleichen, Dienstleistungen abnehmen, bei Ab-
weichungen Differenzen klären
11 
8personalbezogene Aufgaben
übernehmen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 8)
a) Personaleinsatzplanung unterstützen und Arbeitszeit-
regelungen berücksichtigen
b) Dienstreiseanträge und Reisekostenabrechnungen
vorbereiten
c) rechtliche Regelungen, insbesondere tarifrechtliche
oder beamtenrechtliche Vorschriften, anwenden
d) bei der Bearbeitung von Mitarbeiterdaten Regelungen
zum Datenschutz und zur Datensicherheit einhalten
e) bereichsbezogene Personalstatistiken führen und
auswerten
 13
9kaufmännische Steuerung
durchführen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 9)
a) Einflussfaktoren auf die Wirtschaftlichkeit der betrieb-
lichen Leistungserstellung beachten
b) Rechnungswesen als Instrument kaufmännischer
Planung, Steuerung und Kontrolle an Beispielen
anwenden
c) Investitionen und Finanzierung an Beispielen er-
läutern
d) Kosten- und Leistungsstruktur berücksichtigen
e) Belege unterscheiden, den jeweiligen Geschäfts-
vorgängen zuordnen, rechnerisch und sachlich prüfen
f) Zahlungen unter Berücksichtigung der Zahlungs-
bedingungen vorbereiten
 13


Abschnitt B: berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in den Wahlqualifikationen

Lfd.
Nr.
Wahlqualifikationen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1. bis 15.
Monat
16. bis 36.
Monat
1234
1Auftragsprozess steuern
(§ 4 Absatz 3 Nummer 1)
a) Kunden produktspezifisch und kaufmännisch beraten
b) Angebotsgrundlagen und -alternativen mit dem
Kunden entwickeln
c) ergänzenden Service anbieten
d) Kalkulationsdaten für Angebote einholen
e) Angebote erstellen
f) Auftragseingang prüfen, Auftrag bestätigen
g) Zeit- und Ressourcenplan in Abstimmung mit den
Beteiligten erstellen
h) auftragsrelevante Beschaffungen sicherstellen
i) auftragsbegleitend mit Kunden kommunizieren
j) auftragsbezogene Daten einholen
k) Soll- und Ist-Vergleich der Leistungserbringung
durchführen, bei Bedarf nachsteuern
l) Abnahme der Leistung veranlassen
m) Auftragsdokumentation vervollständigen und be-
arbeiten
n) Aufträge nachkalkulieren
o) Aufträge fakturieren, Kundenrechnungen erstellen
p) Zahlungseingänge überwachen und bei Bedarf
Maßnahmen einleiten
q) Kundenzufriedenheit ermitteln und auswerten
r) Maßnahmen zur Kundenbindung initiieren
s) Kundenreklamationen bearbeiten
t) Probleme in Auftragsprozessen identifizieren und
analysieren
u) Problemlösungen vorschlagen
 22
2Instrumente der
kaufmännischen Steuerung
und Kontrolle nutzen
(§ 4 Absatz 3 Nummer 2)
a) Kreditoren- und Debitorenstammdaten aufnehmen
und pflegen
b) Geschäftsvorgänge unter Berücksichtigung gesetz-
licher und betrieblicher Regelungen buchhalterisch
einordnen
c) Belege erfassen, kontieren und auf Bestands- und
Erfolgskonten buchen
d) Zahlungseingänge überwachen und Zahlungs-
ausgänge veranlassen
e) Maßnahmen bei Zahlungsverzug einleiten
  
  f) bei periodengerechten Abschlussarbeiten unter-
stützen
g) Zweck und Struktur der betrieblichen Kosten- und
Leistungsrechnung bei Aufgabenstellungen berück-
sichtigen
h) Kosten ermitteln, aufbereiten und überwachen
i) Leistungen kalkulieren und verrechnen
j) Ergebnisse der Kosten- und Leistungsrechnung für
Entscheidungen aufbereiten
k) im Rahmen des Controllings Einflussfaktoren auf den
Betriebserfolg identifizieren und reflektieren
l) Ergebnisse der Betriebsrechnung und der Finanz-
buchhaltung für das Controlling aufbereiten und inter-
pretieren
m) Soll- und Ist-Vergleiche durchführen, Abweichungen
feststellen und kommunizieren
n) Kennzahlen ermitteln, aufbereiten und beurteilen,
Statistiken und Berichte erstellen
 22
3kaufmännische Abläufe in
kleinen und mittleren
Unternehmen gestalten und
umsetzen
(§ 4 Absatz 3 Nummer 3)
a) Buchungsvorgänge bearbeiten
b) Kassenbuch führen
c) Bestands- und Erfolgskonten führen
d) Offene-Posten-Listen verwalten
e) Zahlungsein- und -ausgänge kontrollieren und Maß-
nahmen bei Zahlungsverzug einleiten
f) am buchhalterischen Jahresabschluss unter Berück-
sichtigung der Fristen mitwirken
g) Personalstammdaten erfassen und pflegen
h) erforderliche Prozessdaten für die Entgeltabrechnung
erfassen und bearbeiten
i) Auszahlungsbeträge unter Berücksichtigung
geltender steuer-, sozial- und tarifrechtlicher
Bestimmungen ermitteln
j) notwendige Unterlagen zum Monats- und Jahres-
abschluss unter Berücksichtigung der Fristen erstellen
k) Kosten verursachungsgerecht zuordnen
l) Angebote unter Berücksichtigung der Kosten und
Marktchancen kalkulieren
m) auftragsbezogene Kosten überwachen und kon-
trollieren
n) Verfahren der Voll- und Teilkostenrechnung anwenden
o) durch Nachkalkulation Auswirkungen auf den Unter-
nehmenserfolg ermitteln
p) bei der Ermittlung der Unternehmensertragslage
mitwirken
q) Wirkungen der Abschreibungen für den Betriebserfolg
unterscheiden
r) Statistiken erstellen und Plan-Ist-Vergleiche durch-
führen
s) betriebliche Kennzahlen beurteilen und für unter-
nehmerische Entscheidungen aufbereiten
 22
4 Einkauf und
Logistikprozesse planen,
koordinieren und
durchführen
(§ 4 Absatz 3 Nummer 4)
a) Bedarf an Produkten und Dienstleistungen feststellen
b) Mengen und Termine disponieren
c) interne Einkaufsrichtlinien und Rahmenverträge sowie
betriebliche Compliance einhalten
d) Bezugsquellen ermitteln, analysieren und Lieferanten-
vorauswahl treffen
e) Angebote einholen und vergleichen
f) Bestellung durchführen, Auftragsbestätigung mit der
Bestellung vergleichen und bei Abweichungen
Lösungen vereinbaren
g) Vertragserfüllung überwachen und bei Vertrags-
störung Maßnahmen einleiten
h) bei der Verhandlung von Einkaufskonditionen mit-
wirken
i) Lieferanteninformationen für Entscheidungen syste-
matisch erfassen
j) bei der Erstellung von Rahmenverträgen mitwirken
k) Prozesse der Bedarfsermittlung und des Einkaufs
reflektieren und Verbesserungen vorschlagen
l) unterschiedliche Systeme der Lagerhaltung ver-
gleichen
m) vom Ausbildungsbetrieb genutztes Lagersystem bei
logistischen Abläufen berücksichtigen
n) Wareneingang prüfen, Mängelbeseitigung veranlas-
sen
o) Bestände erfassen, kontrollieren und bewerten
 22
5Marketing- und
Vertriebsaktivitäten
mitgestalten
(§ 4 Absatz 3 Nummer 5)
a) Instrumente der Marktbeobachtung und -analyse nut-
zen und dabei Mitbewerber sowie Marktentwicklungen
beachten
b) an der Entwicklung von Marketingmaßnahmen mit-
wirken
c) Ressourcen planen und organisieren und Kosten
ermitteln
d) bei der Durchführung von Marketingmaßnahmen,
insbesondere der Verkaufsförderung, mitwirken und
diese Maßnahmen dokumentieren
e) Aktivitäten hinsichtlich Zeit, Wirtschaftlichkeit und
Qualität überwachen und gegebenenfalls nachsteuern
f) Wirkungen von Marketingmaßnahmen feststellen und
Verbesserungsvorschläge entwickeln
g) Kundendaten und -informationen nutzen
h) Vertriebsformen berücksichtigen
i) Situation des Kunden analysieren, Bedarf fest-
stellen, kundengerechte Lösungsvorschläge ent-
wickeln und erläutern, über Finanzierungsmöglich-
keiten informieren; Angebote unterbreiten
j) Verträge und Vertragsverhandlungen vorbereiten und
an Vertragsabschlüssen mitwirken
k) Erfüllung von Verträgen überwachen, bei Ab-
weichungen Maßnahmen einleiten
l) Kundenbeziehungen unter Berücksichtigung betrieb-
licher Vorgaben gestalten
 22
  m) Maßnahmen der Kundenbindung und -betreuung
umsetzen
n) Beschwerden entgegennehmen und Maßnahmen des
Beschwerdemanagements umsetzen
o) Kundenzufriedenheit ermitteln, Maßnahmen vor-
schlagen
  
6personalwirtschaftliche
Prozesse umsetzen
(§ 4 Absatz 3 Nummer 6)
a) rechtliche Vorgaben aus unterschiedlichen Be-
schäftigungs- und Dienstverhältnissen im Aus-
bildungsbetrieb beachten
b) Personalakten unter Berücksichtigung von Daten-
schutz und Datensicherheit führen
c) Vorgänge im Zusammenhang mit Entgelten oder
Bezügen bearbeiten
d) Vorgänge im Zusammenhang mit Arbeits- und Fehl-
zeiten bearbeiten
e) Auskünfte im Zusammenhang mit der Personal-
verwaltung erteilen
f) Personalstatistiken führen und auswerten
g) Informations-, Mitwirkungs- und Mitbestimmungs-
rechte berücksichtigen
h) bei Einstellungen und personellen Veränderungen er-
forderliche Meldungen veranlassen, Verträge vor-
bereiten und Dokumente erstellen
i) Personalbedarfsermittlung unter Berücksichtigung
von Anforderungsprofilen unterstützen
j) im Personalbeschaffungsprozess, insbesondere bei
Stellenausschreibungen, Auswahlverfahren und Ent-
scheidungsfindungen, mitwirken
k) im Bereich der Personalentwicklung insbesondere
Maßnahmen im Rahmen der Aus- und Weiterbildung
organisieren
l) betriebliche Gesundheitsförderung unterstützen
m) Maßnahmen der Personalbeschaffung und -entwick-
lung reflektieren und Verbesserungen vorschlagen
 22
7Assistenzaufgaben
übernehmen
(§ 4 Absatz 3 Nummer 7)
a) Methoden des Selbstmanagements zur Optimierung
von Büroorganisation und Arbeitsabläufen anwenden
b) Kommunikation zwischen den Beteiligten unterstützen
und über Prioritäten von Interessen und Anliegen
entscheiden
c) Kommunikation mit den Beteiligten situationsgerecht
gestalten, dabei Anliegen berücksichtigen, eigenes
Rollenverständnis entwickeln
d) Kommunikationsstörungen vermeiden
e) Kleinprojekte planen, durchführen, kontrollieren und
bewerten
f) Termine koordinieren und überwachen; Wieder-
vorlage steuern
g) termingerecht Informationen und Arbeitsergebnisse
einfordern und bereitstellen
h) Informationen und Dokumente inhaltlich zusammen-
stellen
 22
  i) über Dringlichkeit von Informationen und Dokumenten
sowie deren Weiterleitung entscheiden
j) Geschäftskorrespondenz führen
k) Reisen organisieren, nachbereiten und abrechnen
l) Veranstaltungen organisieren, begleiten und nach-
bereiten
m) Unterlagen zusammenstellen und aufbereiten
  
8Öffentlichkeitsarbeit
gestalten und Aufgaben
des Veranstaltungs-
managements übernehmen
(§ 4 Absatz 3 Nummer 8)
a) bestehende Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit
analysieren
b) an der Entwicklung von Maßnahmen der Öffentlich-
keitsarbeit unter Berücksichtigung von Zielsetzung,
Zielgruppen und unterschiedlichen Medien mitwirken
c) Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit planen, orga-
nisieren und umsetzen sowie deren Wirkung bewerten
d) an Veranstaltungsplanungen, insbesondere hin-
sichtlich Öffentlichkeitsarbeit, Ressourcenkalkulation,
räumlicher Organisation und Ausstattung, mitwirken
und dabei wirtschaftliche, rechtliche und ökologische
Aspekte berücksichtigen
e) Einladungen und Teilnehmerunterlagen erarbeiten
sowie Teilnehmende bei Anfragen und organisa-
torischen Problemen unterstützen
f) Prozesse mit Dienstleistern koordinieren und über-
wachen, dabei Compliance-Vorgaben einhalten und
bei Abweichungen Maßnahmen einleiten
g) Kosten nachkalkulieren, Rechnungen prüfen und
kontieren
h) Veranstaltungen dokumentieren und analysieren,
Informationen für die Öffentlichkeitsarbeit und nach-
folgende Prozesse nutzen
 22
9Aufgaben der Verwaltung
wahrnehmen und Recht
anwenden
(§ 4 Absatz 3 Nummer 9)
a) Kunden und Bürger im Umgang mit Verwaltung
situationsgerecht unterstützen, auf sachgerechte
Antragstellung hinwirken
b) Möglichkeiten der Aufgabenerledigung Kunden und
Bürgern nachvollziehbar aufzeigen
c) Verwaltungsprozesse transparent gestalten
d) Anliegen und Zuständigkeiten klären, Sachverhalte
ermitteln, Maßnahmen einleiten
e) Beteiligungsverfahren durchführen, dabei Verfahrens-
vorschriften beachten
f) Rechtsgrundlagen bei der Wahrnehmung von Fach-
aufgaben anwenden
g) Sachverhalte unter Tatbestandsmerkmale sub-
sumieren und unter Beachtung gebundenen und
ungebundenen Verwaltungshandelns Rechtsfolgen
feststellen
h) Verwaltungsakte entwerfen
i) Bekanntgabe von Verwaltungsakten veranlassen
j) Widersprüche, Einsprüche und Beschwerden ent-
gegennehmen, Form und Frist prüfen und weiterleiten
k) Möglichkeiten der Korrektur von Verwaltungs-
handlungen aufzeigen
 22
  l) Vorgänge nach rechtlichen und behördlichen Vor-
gaben dokumentieren
m) Bearbeitungsprozesse analysieren und Verbesserun-
gen vorschlagen
  
10Haushaltsmittel planen und
bewirtschaften
(§ 4 Absatz 3 Nummer 10)
a) rechtliche Grundlagen des öffentlichen Haushaltes
unter Berücksichtigung des Haushalts- oder Wirt-
schaftsplans anwenden
b) Haushaltsgrundsätze bei der Mittelbewirtschaftung
anwenden
c) am Verfahren zur Aufstellung des Haushalts- oder
Wirtschaftsplans mitwirken
d) Anforderungen der Haushaltsaufsicht und Haushalts-
kontrolle berücksichtigen
e) Geschäftsvorgänge zuordnen und Buchungen vor-
bereiten
f) bei der Mittelbedarfsberechnung im Rahmen der
Haushaltsausführung mitwirken
g) gebuchte Einnahmen, Ausgaben, Erträge und Auf-
wendungen ermitteln und hochrechnen
h) Übersichten für Mittelzu- und -abflüsse erstellen,
überwachen und weiterleiten
i) Voraussetzungen für Stundung, Niederschlagung und
Erlass von Forderungen prüfen
j) Unterlagen für den Jahresabschluss zusammen-
stellen
 22


Abschnitt C: wahlqualifikationsübergreifende integrativ zu vermittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Lfd.
Nr.
BerufsbildpositionenFertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Zeitliche Zuordnung
1234
1Organisation des
Ausbildungsbetriebes,
Berufsbildung sowie Arbeits-
und Tarifrecht
(§ 4 Absatz 4 Nummer 1)
a) den Aufbau und die grundlegenden Arbeits- und
Geschäftsprozesse des Ausbildungsbetriebes er-
läutern
b) Rechte und Pflichten aus dem Ausbildungsvertrag
feststellen und Aufgaben der Beteiligten im dualen
System der Berufsausbildung beschreiben
c) die Bedeutung, die Funktion und die Inhalte der Aus-
bildungsordnung und des betrieblichen Ausbildungs-
plans erläutern sowie zu deren Umsetzung beitragen
d) die für den Ausbildungsbetrieb geltenden arbeits-,
sozial-, tarif- und mitbestimmungsrechtlichen Vor-
schriften erläutern
e) Grundlagen, Aufgaben und Arbeitsweise der betriebs-
verfassungs- oder personalvertretungsrechtlichen
Organe des Ausbildungsbetriebes erläutern
f) Beziehungen des Ausbildungsbetriebes und seiner
Beschäftigten zu Wirtschaftsorganisationen und
Gewerkschaften erläutern
g) Positionen der eigenen Entgeltabrechnung erläutern
 
  h) wesentliche Inhalte von Arbeitsverträgen erläutern
i) Möglichkeiten des beruflichen Aufstiegs und der
beruflichen Weiterentwicklung erläutern
während
der gesamten
Ausbildung
2Sicherheit und Gesundheit
bei der Arbeit
(§ 4 Absatz 4 Nummer 2)
a) Rechte und Pflichten aus den berufsbezogenen
Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften
kennen und diese Vorschriften anwenden
b) Gefährdungen von Sicherheit und Gesundheit am
Arbeitsplatz und auf dem Arbeitsweg prüfen und
beurteilen
c) sicheres und gesundheitsgerechtes Arbeiten erläutern
d) technische und organisatorische Maßnahmen zur Ver-
meidung von Gefährdungen sowie von psychischen
und physischen Belastungen für sich und andere,
auch präventiv, ergreifen
e) ergonomische Arbeitsweisen beachten und anwenden
f) Verhaltensweisen bei Unfällen beschreiben und erste
Maßnahmen bei Unfällen einleiten
g) betriebsbezogene Vorschriften des vorbeugenden
Brandschutzes anwenden, Verhaltensweisen bei
Bränden beschreiben und erste Maßnahmen zur
Brandbekämpfung ergreifen
3Umweltschutz und
Nachhaltigkeit
(§ 4 Absatz 4 Nummer 3)
a) Möglichkeiten zur Vermeidung betriebsbedingter
Belastungen für Umwelt und Gesellschaft im eigenen
Aufgabenbereich erkennen und zu deren Weiter-
entwicklung beitragen
b) bei Arbeitsprozessen und im Hinblick auf Produkte,
Waren oder Dienstleistungen Materialien und
Energie unter wirtschaftlichen, umweltverträglichen
und sozialen Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit
nutzen
c) für den Ausbildungsbetrieb geltende Regelungen des
Umweltschutzes einhalten
d) Abfälle vermeiden sowie Stoffe und Materialien einer
umweltschonenden Wiederverwertung oder Ent-
sorgung zuführen
e) Vorschläge für nachhaltiges Handeln für den eigenen
Arbeitsbereich entwickeln
f) unter Einhaltung betrieblicher Regelungen im Sinne
einer ökonomischen, ökologischen und sozial
nachhaltigen Entwicklung zusammenarbeiten und
adressatengerecht kommunizieren
4digitalisierte Arbeitswelt
(§ 4 Absatz 4 Nummer 4)
a) mit eigenen und betriebsbezogenen Daten sowie mit
Daten Dritter umgehen und dabei die Vorschriften
zum Datenschutz und zur Datensicherheit einhalten
b) Risiken bei der Nutzung von digitalen Medien und
informationstechnischen Systemen einschätzen und
bei deren Nutzung betriebliche Regelungen einhalten
c) ressourcenschonend, adressatengerecht und effizient
kommunizieren sowie Kommunikationsergebnisse
dokumentieren
d) Störungen in Kommunikationsprozessen erkennen
und zu ihrer Lösung beitragen
e) Informationen in digitalen Netzen recherchieren und
aus digitalen Netzen beschaffen sowie Informationen,
auch fremde, prüfen, bewerten und auswählen
f) Lern- und Arbeitstechniken sowie Methoden des
selbstgesteuerten Lernens anwenden, digitale Lern-
medien nutzen und Erfordernisse des lebens-
begleitenden Lernens erkennen und ableiten
g) Aufgaben zusammen mit Beteiligten, einschließlich
der Beteiligten anderer Arbeits- und Geschäfts-
bereiche, auch unter Nutzung digitaler Medien,
planen, bearbeiten und gestalten
h) Wertschätzung anderer unter Berücksichtigung
gesellschaftlicher Vielfalt praktizieren
 


Lfd.
Nr.
Berufsbildpositionen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten Zeitliche Richtwerte
in Wochen im
1. bis 15.
Monat
16. bis 36.
Monat
1234
5 Arbeitsorganisation und
Informationsmanagement
gestalten
(§ 4 Absatz 4 Nummer 5)
a) eigene Arbeit systematisch planen, durchführen und
kontrollieren sowie Arbeits- und Organisationsmittel
einsetzen
b) Abläufe unter Berücksichtigung von Informations-
flüssen, Entscheidungswegen und Schnittstellen ein-
ordnen und mitgestalten
c) Informationen recherchieren, auswerten, beurteilen,
aufbereiten und archivieren
d) Vor- und Nachteile verschiedener Informationsquellen
berücksichtigen
4  
e) die eigene Arbeitsweise reflektieren, Verbesserungs-
potenzial identifizieren und zur kontinuierlichen Ver-
besserung von Arbeitsprozessen beitragen
 2
6 Zusammenarbeit und
Kommunikation gestalten
(§ 4 Absatz 4 Nummer 6)
a) interne und externe Kommunikationsprozesse sowie
Kooperationsprozesse gestalten
b) Aufgaben im Team planen und bearbeiten
c) unter Berücksichtigung der Zielgruppe und des
Sachverhaltes geeignete analoge oder digitale
Kommunikationswege auswählen und zielführend
einsetzen
2 
d) Gesprächsführungs- und Fragetechniken anwenden
e) Gespräche ziel- und kundenorientiert führen, Zeit-
rahmen einhalten, Ergebnisse zusammenfassen
f) Feedback konstruktiv geben und entgegennehmen
g) soziokulturelle Unterschiede in der Kommunikation
berücksichtigen
h) Wertschätzung, Respekt und Vertrauen als Grundlage
erfolgreicher Zusammenarbeit erkennen
i) zur Konfliktlösung im eigenen Arbeitsumfeld beitragen
j) fremdsprachige Fachbegriffe anwenden
k) Auskünfte in einer Fremdsprache einholen und
erteilen
 9